T O D S P A N N U N G

 Raum für phantastische und serielle Spannungsliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts von Robert N. Bloch und Mirko Schädel

Moritz Bermann: »Ein Mord in der Judenstadt. Wiener Sittenbild aus dem XVII. Jahrhundert«, 1879

von Mirko Schädel


Moritz Bermann: Ein Mord in der Judenstadt. Sittenbild aus dem XVII. Jahrhundert, Wien: R. von Waldheim 1879. Zeitvertreib, 164 Seiten


Moritz Bermann, 1823–1895, war ein österreichischer Journalist, Autographenhändler und Kolportageschriftsteller. Er nutzte die Pseudonyme Moritz B. Zimmermann, Berthold Mormann und Louis Mühlfeld.

Ein Mord in der Judenstadt, 1879, ist fast völlig identisch mit dem Werk Wie die Leopoldstadt zu ihrem Namen kam. Historischer Roman, 1873, von Franz Enevold Brandt. Beim Textvergleich lassen sich nur geringfügige und unwesentliche Veränderungen und Ergänzungen feststellen, so daß man davon ausgehen muß, daß Bermann den Text Brandts kopiert und als seinen eigenen ausgegeben hat. Diese Dreistigkeit deutet darauf hin, daß Brandt möglicherweise bereits verstorben war – und Bermann diesen interessanten Text für rechtsfreies Gut hielt.

Ich muß diesen Roman bereits vor über 20 Jahren gelesen haben, konnte mich aber lediglich des Eindrucks erinnern, der ein entsprechend guter war. Die Details waren mir gänzlich entfallen.