Alexander von [Ungern-]Sternberg: Aristokrat und Exponent des liberalen Zeitalters
von Robert N. Bloch
Peter Alexander Freiherr von Ungern-Sternberg wurde am 22. April 1806 auf dem Gute Noistfer bei Reval in Estland geboren. Für seine Veröffentlichungen verwendete er später das Kürzel A. v. Sternberg. Er entstammte einem alten baltischen Adelsgeschlecht ungarischer, deutscher, schwedischer und russischer Herkunft. Sein Vater Johann Friedrich war Landrat der Provinz Estland und somit viel auf Reisen; seine Mutter Karoline war eine geborene Gräfin von Manteuffel. Die Familie war nicht übermäßig reich, befand sich aber in guten Vermögensverhältnissen. Sie besaß die Güter Putkas auf Dagö, Linden, Tilsit und Noistfer. Alexander hatte vier Brüder, von denen sich drei für eine militärische Karriere entschieden, der vierte starb früh. Von seinen Schwestern Sophie, verheiratete Baronin Rosen, Auguste, verheiratete von Forestier in Dorpat, Julie, Stiftsdame, und Caroline, Stiftsfräulein zu Fellin, hegte er besonders für die vier Jahre ältere Julie größte Verehrung. Seine Kindheit verbrachte er meist auf dem Gut seiner verheirateten ältesten Schwester, der Baronin Rosen. Sonntags mußte Ado, der treue Diener und Reisebegleiter des Vaters, ihm und seiner jüngsten Schwester Caroline Märchen erzählen, die bei dem jungen Poeten auf fruchtbaren Boden fielen.
Seine erste Ausbildung empfing er in einer Pension in Reval. Von 1821 bis 1826 besuchte er das Gymnasium zu Dorpat. Als Vierzehnjähriger war er bereits Verfasser von sechs ungedruckten Trauerspielen. Nach dem Tod des Vaters kam er ganz unter die Obhut eines Onkels, der eine hohe juristische Stellung in Dorpat einnahm, und seines Schwagers, des Herrn von Forestier. Sternberg besuchte die Universität zu Dorpat, wo er sich auf Wunsch des Onkels dem Jurastudium widmen sollte. Stattdessen belegte er Kollegien über Ästhetik und Philosophie. Sternberg war von Natur aus phantasiebegabt und hatte großes Interesse an Märchen, Sagen und phantastischen Geschichten. Im Vaterhaus hatte er die Werke von Tieck, Brentano, Fouque und Hoffmann gelesen. Im Jahre 1828 erschien seine erste Erzählung »Das Russenlager vor Narva« im Druck. Nach Abschluß seiner Universitätsstudien reiste er nach Petersburg, um in den Staatsdienst zu treten. Doch sein Schicksal nahm eine andere Wendung. Er erhielt von der Zarin Alexandra Feodorowna ein Stipendium, um sich in der Malerei ausbilden zu lassen. 1830 wurde er von der Cholera aus Russland vertrieben, reiste nach Deutschland und kam über Lübeck und Berlin nach Dresden, wo er Zutritt zum Kreis um Ludwig Tieck erlangte. 1831 verließ Sternberg Dresden, reiste über Stuttgart nach Mannheim, wo er im Hofkreise der Großherzogin Stephanie von Baden Aufnahme fand.
1832 erschien sein erster Roman Die Zerrissenen, der wohlwollende Beachtung fand. In diese Zeit fielen kleine Reisen in die Schweiz, nach Wien und Oberitalien. Er lernte Gustav Schwab, Uhland und Justinus Kerner kennen. Im Jahre 1833 hielt er sich nach dem Tode seiner Mutter kurze Zeit in Berlin auf. Dort machte er die Bekanntschaft Chamissos und Varnhagen von Enses. Daraufhin siedelte er nach Weimar über, wo er bis 1841 blieb und den deutschen Buchmarkt kontinuierlich mit Romanen und Erzählungen versorgte.
Der fruchtbare Autor brachte es insgesamt auf 35 Romane und nahezu 200 Erzählungen. Damals erwog er den Gedanken, der Schriftstellerei zu entsagen, denn nur solange er sich unabhängig von Verlegern und Publikum fühlte, empfand er keinen Widerspruch zwischen seinem adligen Stand und seiner als bürgerlich angesehenen Tätigkeit. Doch seine schlechten Vermögensverhältnisse zwangen ihn immer wieder zur Feder greifen zu müssen. Noch einmal reiste er nach Riga und Petersburg, um irgendeinen Posten im russischen Staatsdienst zu erhalten, doch wieder blieb ihm ein Erfolg versagt. Nun nahm er in Berlin seinen ständigen Wohnsitz.. Er hoffte auf Tiecks Einfluß am Berliner Hof, der tat allerdings nichts für ihn, was zu einem gespannten Verhältnis zwischen beiden führte und einigen abfälligen Bemerkungen Sternbergs in seinen Erinnerungsblättern. In den Berliner Salons lernte er unter anderem Fanny Lewald, Gräfin Ida HahnHahn und den Fürsten PücklerMuskau kennen. Diese und andere Notabilen hat der beachtliche Zeichner Sternberg unter dem Pseudonym Sylvan im Band Tutu (1846) karikiert.
Zu dieser Zeit wird Sternberg als schöne, stattliche und vornehme Erscheinung mit vollem Haar beschrieben, geschmackvoll und kavaliersmäßig gekleidet. Er lebte einfach und war nicht freigebig. Er hatte eine gute Existenz, belastete sich aber als schlechter Rechner bald mit Schulden. Sein Drang nach ungeschminkter Wahrheit verhinderte ihn zu einem bestimmten Religionsbekenntnis, obwohl er ein wenig zum Katholizismus neigte. Zu seinem innersten Wesen gehörte ein glühender Schönheitsdurst. Er sagte: »Dient man der Schönheit, so hat man nie umsonst gelebt.« Feodor Wehl (in: Zeit und Menschen, 1889) sah ihn als eine aus den seltsamsten Gegensätzen gemischte Erscheinung: »Aristokrat vom Kopf bis zu den Füßen, konnte er zuweilen demokratische, ja sogar revolutionäre Anwandlungen haben. Arm wie er war, auf den Ertrag seiner literarischen Arbeiten angewiesen, schalt er auf Staat, Kirche, Gesellschaft, solange er arbeiten mußte, um Geld zu verdienen. Hatte er es verdient und Flut in seiner Kasse, gleich war er wieder vornehm und hochmütig.«
Seine freizügige Darstellung der Sinnlichkeit hat ihm bis heute den Vorwurf der Frivolität eingetragen. Besonders auffällig in Sternbergs Werken ist seine Begeisterung für männliche Schönheit und die Darstellung gleichgeschlechtlicher Liebe. Ob Sternberg seine homosexuellen Neigungen auslebte, ist nicht überliefert.
Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang sein Roman Die Ritter von Marienburg (1853). Professor Ferdinand Karsch schrieb dazu im Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen, Jahrgang IV (1902): »Der Roman steckt so voll von Uranismus [ein von Carl Heinrich Ulrichs (1825–1895) geprägter Ausdruck, der die männliche Homosexualität bezeichnen soll. Uranos, der älteste aller griechischen Götter zeugte seine Tochter Urania ohne Mithilfe einer Frau. Ulrichs wollte also die symbolische Zeugungskraft des Mannes bezeichnen, als er die Homosexualität Uranismus nannte], daß dessen vollständige Wiedergabe einen Neudruck des ganzen Romans bedeuten würde. Die ganze Mitgliedschaft des Ordens erscheint mehr oder weniger homosexuell (urnisch) angehaucht. Der Krüppel mit zwei Köpfen und der Meerkatze nennt die Ritter: ritterliche Nonnen, behoste Chorschwestern, busenlose Weiber, Männer in Weiberschürzen, die vor einem Jungfrauenbette ausspucken und die nach einem Männerbette gelüstet. Zum Narrencapitel erscheinen die jungen Ritter nackt. Unter sich nennen sie sich bei Mädchennamen.«
Hier ein Zitat aus dem Roman: »Er nahm eine Geißel hervor und der Jüngling mußte sich auf die Polster niederwerfen. Der blendendweiße Marmor der Glieder hob sich gegen die schwarz-braunen Teppiche, mit denen die Polster bedeckt waren, vorteilhaft ab. Das lichtbraune Lockenhaar streute seine Schatten auf den Nacken aus, und umschloß die Kontur der brennendrothen Jugendwange, die in die Kissen gedrückt war. Anfangs in leichten, dann aber in immer schwereren Schlägen fiel die Geißel auf die Hüften und Schenkel nieder, zuletzt wütete sie gleichsam in der Hand des leidenschaftlich Strafenden, und das Blut tropfte und dann floß es aus den geöffneten Kanälen. Der Gemarterte gab keinen Laut von sich. Ehrfurcht und männlicher Mut machten zu gleicher Zeit ihn stumm. Als seine Schenkel in Blut gebadet waren, fühlte er das Antlitz seines Peinigers zwischen ihnen und ein heftiger Biß erschreckte ihn und entlockte ihm den ersten Ausruf des Schmerzes.«
Das Jahr 1848 und die Märzrevolution bedeuteten einen Bruch in Sternbergs literarischer Karriere. Durch seine Verbindung mit der Neuen Preußischen Zeitung und die Tendenzromane Die Royalisten (1848), Die beiden Schützen (1849) und Wilhelm (1849) wird aus ihm plötzlich der stramme patriotische Erzähler und Wortführer der Reaktionäre. Als Sternberg erkannte, daß man ihn für die politischen Zwecke der Royalisten mißbrauchte und er die preußische Richtung wieder entschieden leugnete, war es bereits zu spät. Seine späteren Werke wurden von der Kritik kaum noch beachtet. Man hatte ihn seiner Charakterlosigkeit wegen vergessen.
Um 1851 heiratete er Caroline Luise, geb. v. Waldow. Mit ihr wohnte er nun im Hause der Schwiegermutter, einer verheirateten v. Kleist, in Charlottenburg. Nach dem Tod der verehrten Schwiegermutter 1854 verlegte er seinen Wohnsitz nach Dresden, um dort in größter Zurückgezogenheit zu leben. Die letzten Lebensjahre verbrachte das Paar auf dem Gute Granzow in Pommern, das ihm sein Schwager Franz v. Waldow auf Dannenwalde zur Verfügung gestellt hatte. Am 23. März 1867 starb seine Gattin im Alter von 56 Jahren. An ihrem Sarg ließ Sternberg über dem Gesicht der Leiche ein Schiebefenster anbringen. Alexander von Sternberg starb am 24. August 1868, 62 Jahre alt, an einem Schlaganfall in Dannenwalde (Mecklenburg) auf dem Gut seines Schwagers.
Die Bücher Sternbergs waren schon zur Jahrhundertwende schwer zugänglich und gehören heute zu den antiquarischen Raritäten, die nur mit Mühe und unter hohen Kosten zu beschaffen sind. Außer den Braunen Märchen erlebte keines seiner Bücher mehrere Auflagen; zudem sind viele seiner Novellen nur in Zeitschriften des 19. Jahrhunderts verstreut erschienen. Man kann also mit gutem Recht von einem Schriftsteller sprechen, dessen Werk nahezu vergessen ist.
Dies trifft auch auf seine phantastischen Romane und Novellen zu. Aus der Vielzahl seiner phantastischen Erzählungen sollen hier einige charakteristische Beispiele herausgegriffen werden. »Der Seemönch« (1838) geht auf satirische Weise auf eine schottische Sage von einem im Meer versunkenen Kloster ein. Als der Dorftrottel nach drei Monaten von den Mönchen am Meeresgrund klug und reich wieder zurückkehrt, will der mißgünstige Pfarrer, der die Mönche verteufelt hatte, es auch einmal versuchen. Doch er kehrt ohne Reichtümer zurück. Als seine Haushälterin einen Kübel Fische hereinbringt, ruft der Pfarrer entsetzt: »Bring sie fort, Hanna! Sie wollen mich wie dort unten in ihrer Mitte haben, damit ich ihnen wieder die Messe singe!« Plötzlich schaut er in den Kübel, begrüßt einen Fisch als Ministranten und ist verschwunden. Stattdessen sieht die Haushälterin einen dicken Fisch mehr im Kübel.
»Die Wachskerze« (1839) berichtet von einem Wissenschaftler, dem Doktor Typhon, der Experimente an menschlichem und tierischem Hirn vornimmt, um Raubtieren den Mordinstinkt zu nehmen und Menschen zu vervollkommnen. »Das Bedürfniß unserer zerrütteten Zeit nach großen, leitenden Kräften bedenkend, hielt ich mich berufen, aus der Stille meines Studierzimmers einen zweiten Luther oder einen zweiten Dante hervorgehen zu lassen.« (Morgenblatt 1839, S. 349) Im Laboratorium des Doktors sieht der Erzähler Bären, Rehe, Gebirgsziegen und Adler in Betten liegen; im Schädel jedes Tieres steckt eine dünne Röhre, die in ein Nebenzimmer führt; dort liegen Kinder mit blassen Gesichtern, denen die Röhren ins Hirn gebohrt worden sind. Sternberg geht hier auf ein Thema ein, das in der Wissenschaft und Science Fiction-Literatur (H. G. Wells: The Island of Dr. Moreau, 1896) erst erheblich später eine Rolle spielen sollte.
»Der Ratsherr von Bremen« (1840) erzählt von einem Ratsherrn, der an Nervenfieber erkrankt ist. Seit er einen schwachsinnigen Knaben aus Wut erschlagen hat, fühlt er sich nachts getrieben, in die Mordkammer zu eilen und einen schweren Schrank allein in eine Ecke zu rücken; damit verdecke er ein grauenvolles Etwas.
Einem anderen Thema der modernen Science Fiction, der Hohlwelttheorie (siehe dazu Edgar Rice Burroughs: At the Earth’s Core, 1922), nimmt sich Sternberg in »Ein Tag auf dem Planeten Pluto« schon 1840 an. Ein Forscher hat entdeckt, daß das Innere unserer Erde hohl ist, und zwar, daß sich dort um ein großes Zentralfeuer ein Planet herumbewegt, den er Pluto nennt. Eine Expedition dringt durch eine Öffnung am Pol ins Erdinnere ein. Hier ist die Schwerkraft umgekehrt. Sie wirkt nicht nach unten sondern nach oben. Demnach müssen sich alle schweren Körper in die Luft erheben.
»Der böse Blick« (1840) ist die düstere Geschichte des Untergangs einer jungen, reichen Witwe, die in die Abhängigkeit eines Mannes mit hypnotischen Kräften gerät, ihm ihr ganzes Vermögen übereignet und schließlich in einer feuchten Felsenkammer'dem Tod entgegendämmert, als sie ein Freund befreit. Doch ein Blick des Hypnotiseurs genügt, und sie »stürzte, wie von einem Zauber ergriffen, zu den Füßen des Entsetzlichen. Er stand unbeweglich, man sah nichts als das unheimliche Glühen seiner Augen unter dem Schatten seines Hutes. Die Erscheinung hatte etwas Grausenvolles.« (Morgenblatt, Nr.73, S. 295) Der Text ist ein typischer Nachfahre der romantischen Schauerromane, wie sie Spieß und Kerndörffer schrieben.
Eine ganz gemütliche, betuliche, altertümliche Gespenstergeschichte erzählt Sternberg in »Das Schloß der Wittwe« (1840). Aus dem Munde seines Großoheims hört er die Geschichte vom Spuk im Schloß der Witwe, die ihren Mann hat ermorden lassen. Allnächtlich sieht man den Schatten des Mörders über die Wand gleiten. »Das gespenstische Gasthaus« (1842), eine in Russland angesiedelte Spukgeschichte Sternbergs, wartet dagegen mit schaurigen Effekten auf. Dimitri Slommitsch hat in seinem Gasthof den Starost und seine beiden Diener umgebracht und ausgeraubt. Die Leichen läßt er im Treibsand verschwinden. Am Jahrestag der Mordtat kehren die Toten wieder und bringen den Gastwirt um.
»Die Nase des Sultans« (1843) ist ein überschäumendes Capriccio Sternberg'schen Humors, dessen Kapriolen an Sternberg, den Karikaturisten, erinnern. Nach Einnahme einer Frucht, die seltsame Phantasien hervorrufen soll, sieht der Erzähler einen Diener auf dem Dach eines Hauses sitzen und an einer mächtigen Schraube drehen, die das Haus immer mehr zusammendrückt; er wird als ambulanter Telegraph mißbraucht; und eine Straße wird zur Eisenbahn.
Das Thema der Geschlechtsumwandlung wird von Sternberg in zwei phantastischen Novellen behandelt. In »Der Balsam von Mecca« (1844) äußert der Student Urban den sehnlichen Wunsch ein Weib zu werden. Die anderen Studenten stimmen in seinen Wunsch ein. Urban erzählt nun die Geschichte des Balsams von Mecca. Der Streit zwischen zwei Liebenden, Leila und Abdul, ob die männliche oder weibliche Liebe stärker sei, führt dazu, daß Abdul sich von einem Magier den Balsam von Mecca besorgt und dadurch in ein Weib verwandelt wird. Als Weib schmachtet sie (er) nach dem einstigen Freund Soliman und wird dessen Geliebte. Aus Eifersucht ermordet sie (er) Leila. Durch Zauberäpfel wird sie (er) in Abdul zurückverwandelt, der durch die erlittenen Qualen entstellt und unglücklich geworden ist. Urbans Freundinnen erfahren von dem Balsam, und da sie kein höheres Verlangen kennen als Männer zu sein, naschen sie davon. Da aber jedes Mädchen zu wenig Balsam bekommt, reicht es nicht zur Mannwerdung aus, und all die Mädchen werden zu widrigen Zwittergeschöpfen, werden lächerlich statt liebenswert und ziehen in Schwärmen, Zigarren im Mund, Männerhüte auf dem Kopf und Reitpeitschen in der Hand durch die Straßen. »der Kitzel das Geschlecht zu usurpieren, das nicht das unsrige ist, liegt tief in der menschlichen Natur. Er ist so alt wie das Menschengeschlecht und wird nur mit ihm aussterben.« (Die Nachtlampe, Bd.2, S. 79)
In »Endymion« (1862) kommt noch der Inzest hinzu. Der schöne Knabe Endymion bietet sich dem eigenen Vater zum Liebesgenuß an, wird aber abgewiesen. Schnell verwandelt sich Endymion in das Mädchen Miona, und der Vater wird des Mädchens Gatte. Miona ist aber nur dem Vater gegenüber Weib, für alle anderen bleibt er Endymion.
In »Der rothe Zwerg« (aus Das Buch der drei Schwestern, 1847) erhält Leon, ein Dichter ohne Geld und ohne Einfälle, Besuch von einem rotgekleideten Zwerg, der ihm Geld und Umgang mit den Damen der feinen Gesellschaft verspricht. Dafür müsse Leon ihm drei glückliche Augenblicke überlassen, in denen der Zwerg seinen Körper übernähme. Der Vertrag wird mit Blut besiegelt, und der Zwerg gibt Leon einen Rolle mit Dukaten. Wöchentlich soll er weitere Geldmittel erhalten. Durch das Geld gelingt es Leon Zutritt zu den Salons der Reichen zu erhalten. Er macht Bekanntschaften, verliebt sich in eine Dame, wird enttäuscht und findet schließlich seine große Liebe. In der Hochzeitsnacht vor dem Brautgemach sieht er den roten Zwerg wieder, der seinen Körper zu übernehmen wünscht. Leon bittet, droht und fleht, ohm dies zu erlassen. Die Braut vermag es schließlich, den Zwerg zu erweichen, der sie ihrem Glück überläßt. Eingebettet in die Novelle ist »Die Erzählung des dicken Herrn«: Ein reicher dicker Mann mit Magenbeschwerden kauft einem armen Schlucker dessen Appetit ab und gibt sich daraufhin der zügellosen Völlerei hin, während die Folgen der Exzesse der andere ertragen muß. (Die gleiche Thematik wurde 1876 von Walter Besant und James Rice in der Erzählung »The Case of Mr. Lucraft« [dt.: Ein gesegneter Appetit, München 2005/2006] verarbeitet. Ob es sich dabei um ein bewußten Plagiat handelt, sei dahingesellt.) Im zweiten Teil der Geschichte wird von einem Bettler erzählt, der gegen Geld seinen Schlaf stundenweise verkaufte, bis ihm nicht eine Stunde mehr übrig blieb.
Die Braunen Märchen (1850), eine Sammlung erotischer Märchen in der Tradition von Voltaire, Diderot, Hamilton und Crebillon (den Titel entlieh der Verfasser den 1832 erschienenen Contes brunes von Charles Rabou, Philarete Chasles und Honore de Balzac), sind zwar Sternbergs bekannteste Dichtungen, brachten ihn aber auch in Verruf. Eduard Grisebach geiferte 1852: »Der Inhalt gehört vor einen anderen Richter, nämlich den Nachrichter... Ich will diese Blätter nicht mit Ausführungen aus dem Buche besudeln; schäme ich mich doch zu gestehen, daß ich es wirklich las.«
Sternbergs Mangel an Prüderie stieß auch dem Rezensenten der Blätter für literarische Unterhaltung (1850) übel auf: »Wir haben ein ernstes Wort mit dem Dichter dieser Märchen zu sprechen. Hr. v. Sternberg ist uns als geistreicher Schriftsteller bekannt, dessen scherzhafte Muse uns manche Stunde versüßt, dessen schalkhafter Humor uns manchen Gram von der Stirne hinweggetändelt. Mit um so schmerzlicherem Erstaunen mußte uns die Lecture dieser Braunen Märchen erfüllen, die in ihrem schlichten Gewande eine Sinnlichkeit bergen, eine so cynische, jedes sittlichen Gefühls bare Darstellung des Geschlechtsverkehrs, daß sie Alles was wir je in dieser Gattung gelesen überbieten. Wie kam Hr. v. Sternberg dazu und was vermochte ihn die keusche Göttin Poesie auf eine so brutale Weise zu profanieren, und jedes noch nicht erstorbene Sittlichkeitsgefühl seiner Leser mit einem solchen Buche so unerhört zu beleidigen?« Abschließend urteilt der tugendhafte Herr: »Man gelangt auf verschiedenen Wegen zur Nachwelt, allein einem Manne von Geschmack sollte es doch etwas peinlich sein zur Erreichung eines lockenden Zieles durch eine Pfütze zu waten.«
Wenden wir uns den so geschmähten Geschichten zu, was die damaligen Kritiker für unter ihrer Würde hielten, so finden wir nur etwas freizügige Geister der Muse, die der Heiterkeit dienen. In »Der gläserne Löffel« backt sich die Bäckerstochter Adeline einen Mann und schickt ihn in die Welt. Doch bald kommt er wieder# und ruft zornig: »Adeline Honigkuchen/ Soll ich ewig etwas suchen?/Adeline Honigkuchen!/Soll erzählen ich mit Fluchen:/ Adeline Honigkuchen/Hat gemacht mich zum Eunuchen!« (Braune Märchen, Morawe & Scheffelt, 1919, S. 24) Aber Hexe Lumpenstich versorgt den Ärmsten mit einem Löffel, der, an der richtigen Stelle angewachsen, die Anatomieunkenntnis von Adeline behebt.
Ein von »Dornröschen« abgeleitetes Märchen erschien 1853, »Der Palast der Zukunft«. Ein Soldat findet in einem fremden Wald einen völlig verstaubten Palast. Die Säle sind voller erstarrter Menschen. Auf einem Bett sieht er eine Frau von überirdischer Schönheit liegen. Er küßt sie, und sie erwacht, bemängelt aber die miserable Leistung des Soldaten und will weitere hundert Jahre schlafen, um auf den Rechten zu warten.
Sternbergs phantastische Geschichten erschienen gesammelt in den Bänden Novellen (1834), SchifferSagen (1837), Gesammelte Erzählungen und Novellen (1844), Das Buch der drei Schwestern (1847) und Die Nachtlampe (185355).
Der erste von Sternbergs Romanen, der sich ganz dem Phantastischen zuwendet, ist das Feenmärchen Fortunat (1838). Sternberg übernimmt zwar die spielerische Phantasie der Volkssage, sagt sich aber von allen Forderungen des Volksmärchens (besonders der Tugendhaftigkeit) los und schreibt einen zeitgenössischen Roman. Fortunat und drei andere Pagen erhalten von der häßlichen Fee Kakombre vier Geschenke, Fortunat die unerschöpfliche Börse, Ganelon eine Flasche mit Verjüngungswasser, Tulipan eine Brille, die durch alles hindurchsieht, und Roger den Hut, der unsichtbar macht. Sie sollen sich an den Hof der Prinzessin Kalypso begeben und aus ihren verführerischen Netzen den Genius Tuberose befreien. Am Hof der Kalypso werden die Vier von Hofdamen um ihre Talismane betrogen. Bei einem seiner Liebesabenteuer kommt Fortunat in den Besitz eines Mooses, das eine Geschlechtsumwandlung herbeiführt. Er polstert damit das Bett der Kalypso, und sie bekommt einen fürchterlichen Bart. Arabeskenhaft schildert der Roman die amourösen Abenteuer Fortunats in einer moralisch verderbten Welt, was dem Autor wiederum den Vorwurf der Schlüpfrigkeit und Unanständigkeit eintrug.
Tutu. Phantastische Episoden und Exkursionen (1846) nennt Sternberg diese als Märchen verkleidete Karikatur der Salons und ihrer Exponenten. Zuerst entwarf Sternberg die Zeichnungen, danach schrieb er den Text. Don Zerburo, Student der Theologie, zitiert mit einer Zauberformel, die er bei Paracelsus findet, einen Engel. Der Engel erzählt ihm seine Lebensgeschichte. Am Schluß fügt er hinzu, wenn er je einen Menschen küssen sollte, so müsse er eine Gefangenschaft von drei Menschenaltern auf der Erde zubringen. Der Engel und der Student fliegen nun durch die Luft und besuchen die Salons einer großen Stadt. Der Student bemerkt, daß sich der Engel in eine Gräfin verliebt hat, und warnt ihn vor einem Kuß. Sie begeben sich auf neue Exkursionen, bis die Sehnsucht den Engel zur Gräfin zurücktreibt. Diese hat aber bereits eine Liaison mit einem anderen Engel, und so trennen sich die beiden Reisenden. Der Engel fliegt in den Himmel zurück.
Ein Rezensent der Blätter für literarische Unterhaltung von 1849 sah hier nur eine »abgelebte, erkünstelte Gemütswelt«, ein »Aufgehen in erheuchelten, elenden Formen«, »das Plumpste und Schwerfälligste, keck vermengt mit Flaumenhaftem und Nebulosem«. Vernichtend heißt es weiter: »Das ist der Fluch unserer kunstlosen Literaturepoche, daß unsere Poeten die starren Formen der Kunst nicht mehr achten ... und statt einer streng gegliederten Erfindung eine capriciöse, dürftige, zerfetzte Einkleidung von abgemagerten Ereignissen als Substrat des Ganzen geben.« Die Idee der Flugreisen mit einem Engel (oder Teufel) zur Entdeckung großstädtischer Geheimnisse übernahm Sternberg aus AlainRene Lesages Roman Der hinkende Teufel (1707).
Der Kurzroman Selene (1853) bedeutete eine Abkehr vom amüsanten Salonmärchen. Selene. ist eine ernsthafte mit Zynismen durchsetzte Moritat von der Lasterhaftigkeit der Menschen. Die fromme Witwe Selene hatte in ihrer Jugend einen Mann geliebt, der sie betrog und verließ. Rodebert, ein Greis, der einer dämonischen Macht dient, will ihre Tugend auf die Probe stellen und verleiht ihr die Gewalt, nur durch ihr Wollen Taten zu erreichen. Sie reist in die Stadt, in der sich ihr treuloser Geliebter niedergelassen hat, und sieht, daß er glücklich verheiratet ist. Aus Rache läßt sie eines seiner Kinder sterben. Die Begriffe Gut und Böse in ihrem Innern verwirren sich. Sie sieht nur noch die Kundgebungen ihres allmächtigen Willens. Mit Wollust bringt sie ihren einstigen Liebhaber um. Sie verfällt in einen regelrechten Blutrausch und wird damit zur Sklavin von Orgon, einem lüsternen Priester, der sich zum Herrn der Welt erklärt. Sternbergs Intention ist es, als glühender Verfechter der Wahrheit, falsche Frömmigkeit und Heuchelei zu geißeln, indem er den Pfaffen und Betschwestern in seiner Erzählung die Masken der Sittsamkeit herunterreißt.
Einen veritablen Schauerroman schrieb Sternberg mit Das stille Haus (1854). Die Geschichte um zwei Magier einer dämonischen Wissenschaft, nämlich der Belebung von Automatenmenschen, ist ineinander verschachtelt, ein Rätsel über das nächste gestülpt, und man meint zeitweise den Phantasien eines Fiebernden zu folgen. Die Auflösung all der Rätsel ist unzureichend. Die bizarre Szenerie belebter Automaten und automatenhafter Menschen erinnert an E. T. A. Hoffmann und die Geheimbundromane des ausgehenden 18. Jahrhunderts. In Geheimgängen, Totengrüften, Intrigen, Verbrechen und Wundern lebt sich die Lust an der Mystifikation aus.
Alexander von Sternberg ist eine typische Übergangserscheinung des 18. zum 19. Jahrhundert, auf der einen Seite ausgesprochener Aristokrat mit Sinn für Rangordnung, auf der anderen Seite Exponent des liberalen Zeitalters der Aufklärung und der allgemeinen Menschenrechte. In seinen Dichtungen herrscht der Verstand über das Sentiment. Wenngleich beeinflußt von Tieck, entwickelte sich Sternberg rasch zu einem eigenständigen Schriftsteller mit einer für seine Zeit ungewöhnlich entkrampften, freizügigen Umgehensweise mit Sexualität.
Für das Phantastische, Bizarre und Makabre hatte er eine Schwäche, und es spielte in einem Großteil seiner Schriften eine Rolle, die gerade deswegen unbeschadet eineinhalb Jahrhunderte überdauerten und erstaunlich modern anmuten, weil der atheistische Autor ohne Feierlichkeit und Ernsthaftigkeit seine phantastischen Konstrukte nur als Hilfsmittel zur Verdeutlichung seiner Ideen einsetzte. Da Sternbergs Werke seit einem Jahrhundert vergessen und unzugänglich sind (bis auf wenige Ausnahmen), ist auch seine herausragende Bedeutung für die deutsche phantastische Literatur als Bindeglied zwischen E. T. A. Hoffmann und der Moderne bis heute kaum erkannt worden.
Literatur zu Alexander von Sternberg (Auswahl):
Ferdinand Karsch: A. v. Sternberg, der Romanschreiber. in: Magnus Hirschfeld (Hg): Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen. IV. Jahrgang. Leipzig: Max Spohr 1902 (S. 458571)
Anneliese Molsberger: Adel und Adelsgesinnung in den Zeitromanen Alexander v. UngernSternbergs. Halle 1929 (Dissertation)
Edgar Weil: Alexander v. Sternberg. Berlin 1932 (Germanistische Studien, Heft 130)
BIBLIOGRAPHIE
Romane:
ALFRED (1841)
1) Morgenblatt für gebildete Leser, 32. Jg. 1840
2) Dessau 1841, Karl Aue, 251 S.
3) in: Gesammelte Erzählungen und Novellen, Band 4
Dessau 1844, Karl Aue, 251 S.
DIE BEIDEN SCHÜTZEN (1849)
1) Bremen 1849, Franz Schlodtmann, VII, 291 S.
BRITANNIKUS (1841)
1) Morgenblatt für gebildete Leser, 35. Jg. 1841
DIE BRÜDER ODER DAS GEHEIMNISS (1852) (als Graf von Sternberg) (Verfasserschaft zweifelhaft)
1) Grimma 1852, Verlags-Comptoir, 5 Theile, 199, 192, 150, 163, 158 S.
EIN CARNEVAL IN BERLIN (1852)
1) Leipzig 1852, F.A.Brockhaus, 218 S.
DER DEUTSCHE GILBLAS. EIN KOMISCHER ROMAN (1851/52)
1) Bremen 1851/52, Franz Schlodtmann, 2 Bde. X, 383, 284 S.
DIANE (1842)
1) Berlin 1842, Buchhandlung des Berliner Lesekabinets, 3 Bde. 348, 344, 354 S.
DOROTHEE VON KURLAND. EIN BIOGRAPHISCHER ROMAN (1859)
1) Leipzig 1859, Kollmann, 3 Bde. XII, 330, 327, 354 S.
EDUARD (1833)
1) Stuttgart 1833, J.G.Cotta (Novellen, Theil 2) 209 S.
ELISABETH CHARLOTTE, HERZOGIN VON ORLEANS. EIN BIOGRAPHISCHER ROMAN (1861)
1) Leipzig 1861, Hermann Costenoble, 3 Bde. 275, 292, 262 S.
2) Berlin 1943, Weichert, XLVIII, 623 S. (unter dem Titel: LISELOTTE)
FORTUNAT. EIN FEENMÄHRCHEN (1838)
1) Leipzig 1838, F.A.Btockhaus, 2 Bde. VIII, 373, 336 S.
GALATHEE. EINE NOVELLE IN BRIEFEN (1836)
1) Stuttgart 1836, J.G.Cotta, 230 S.
DIE GELBE GRÄFIN (1848)
1) Berlin 1848, Alexander Duncker, 2 Bde. 359, 331 S.
GEORGETTE (1840)
1) Stuttgart 1840, Hoffmann'sche Verlags-Buchhandlung, 242 S.
GERTRUD MARA (1861)
1) Leipzig 1861, Hermann Costenoble (Künstlerbilder, Band 1) 251 S.
JENA UND LEIPZIG (1844)
1) Berlin 1844, Buchhandlung des Berliner Lesecabinets, 282, 274 S.
DIE KAISER-WAHL (1849)
1) Bremen 1849, Franz Schlodtmann, VI, 288 S.
KALLENFELS (1839)
1) Berlin 1839, Duncker und Humblot, 2 Bde. 298, 370 S.
LESSING. EINE NOVELLE (1834)
1) Stuttgart 1834, J.G.Cotta (Novellen, Theil 3) 270 S.
MACARGAN ODER DIE PHILOSOPJIE DES ACHTZEHNTEN JHRHUNDERTS (1853)
1) Leipzig 1853, F.A.Brockhaus, 422 S.
DER MISSIONÄR (1842)
1) Leipzig 1842, F.A.Brockhaus, 2 Bde. 315, 291 S.
MOLIÈRE. EINE NOVELLE. EIN SEITENSTÜCK ZUM LESSING (1834)
1) Stuttgart 1834, J.G.Cotta (Novellen, Theil 5) 195 S.
PALMYRA ODER DAS TAGEBUCH EINES PAPAGEI'S (1838)
1) Stuttgart 1838, J.G.Cotta, 333 S.
PAUL (1845)
1) Leipzig 1845, Hahn'sche Verlagsbuchhandlung, 2 Bde. 331, 371 S.
PETER PAUL RUBENS. EIN BIOGRAPHISCHER ROMAN (1862)
1) Leipzig 1862, Hermann Costenoble, 217 S.
PSYCHE (1838)
1) Frankfurt 1838, Sauerländer, 2 Bde. 297, 245 S.
DIE RITTER VON MARIENBURG (1853)
1) Leipzig 1853, F.A.Brockhaus, 3 Bde. 236, 251, 215 S.
DIE ROYALISTEN (1848)
1) Bremen 1848, Franz Schlodtmann, VIII, 348 S.
SAINT-SYLVAN (1839)
1) Frankfurt 1839, Sauerländer, 2 Bde. 249, 340 S.
SELENE (1853)
1) Berlin 1853, E.H.Schroeder, 128 S.
SPAZIERGÄNGE EINES MENSCHENAFFEN IN DIE STADT DER AFFENMENSCHEN (um 1832) (als Satyrus Sylvanus)
1) Berlin [um 1832] Gebrüder Gropius, 11 S. u. 6 Radierungen
DAS STILLE HAUS. EINE ERZÄHLUNG FÜR WINTER-ABENDE (1854)
1) Berlin 1854, Decker, VIII, 295 S.
SUSANNE (1847)
1) Berlin 1847, Louis Quien, 2 Bde. XVIII, 305, 305 S.
TUTU. PHANTASTISCHE EPISODEN UND POETISCHE EXKURSIONEN (1846)
1) Leipzig 1846, J.J.Weber, XII, 206 S.
2) Meersburg am Bodensee [1936] F.W.Hendel, XII, 232 S.
WILHELM (1849)
1) Berlin 1849, A. Duncker, 2 Bde. 249, 258 S.
WINCKELMANN (1861)
1) Leipzig 1861, Hermann Costenoble (Künstlerbilder, Band 2) 286 S.
DIE ZERRISSENEN. EINE NOVELLE (1832)
1) Stuttgart 1832, J.G.Cotta (Novellen, Theil 1) 215 S.
Erzählungsbände:
BRAUNE MÄRCHEN
Bremen 1850, Franz Schlodtmann, XIV, 356 S.
Inhalt: Vorwort; Der gläserne Löffel; Die rosenrothe Fliege; Königin und Ratte; Abenteuer des Pagen Bip; Liebesgeschichte eines alten Messingleuchters; Das fliegende Sopha; Die sechs Waldkirschen; Rothkäppchen; Blaubart; Die verhüllte Fee; Der plaudernde Topf auf dem Heerde; General Glitschinsky; Die Fee Langeweile; Der schlaue Alte und die vier entlaufenen Mädchen; Kinkerlinchen und Kackerlitzchen; Die singenden Möbel; Die drei Soldaten; Der Husar aus Seife; Der Sohn des Mondes.
BRAUNE MÄRCHEN
Wien [1864], Herm. Markgraf, IX, 304 S.
unveränderter Nachdruck
BRAUNE MÄRCHEN
Leipzig [um 1870], Carl Minde, VIII, 139 S.
gekürzter Nachdruck
BRAUNE MÄRCHEN
Altona [1875], Aug. Prinz, X, 320 S.
unveränderter Nachdruck
BRAUNE MÄRCHEN
Berlin [1919] Morawe & Scheffelt, 368 S.
unveränderter Nachdruck
BRAUNE MÄRCHEN (bearbeitet von Hieronymus von Münchhausen)
Berlin 1919, R. Bredow, 234 S.
gekürzte Ausgabe
BRAUNE MÄRCHEN
Berlin [1924] Moraws & Scheffelt, 123 S.
gekürzter Nachdruck
BRAUNE MÄRCHEN
Hamburg 1966, Gala Verlag, 289 S. Farbig illustrierte Ausgabe
ungekürzter Nachdruck
BRAUNE MÄRCHEN
Bonn 1986, Bouvier Verlag, 263 S.
ungekürzter Nachdruck
DAS BUCH DER DREI SCHWESTERN. GESAMMELTE ERZÄHLUNGEN, MÄHRCHEN UND NOVELLEN
Leipzig 1847, Hinrichs Verlag, 2 Bde. 340, 320 S.
Inhalt: (1. Band) Vorwort; Ida und Pauline; Der rothe Zwerg; Der Page Karls des Großen; Die Todtenhand (2. Band) Physiologie der Gesellschaft: In Briefen eines Vaters an seinen Sohn; Uhr und Stab; Der Engel auf der Wanderschaft; Der Arsenikfritze; Der goldne Mantel; Geschichte einer Schnupftabaksdose.
DIE DOPPELGÄNGERIN UND ANDERE DÄMONISCHE ERZÄHLUNGEN
Freiburg 1982, Herder Verlag (Herder-TB 960) 125 S.
Inhalt: Die Doppelgängerin; Der gespenstische Wald; Der Wetterbeschwörer; Nachwort von Hilde Gerlach.
DIE DRESDENER GALLERIE. GESCHICHTEN UND BILDER
Leipzig 1857/58, F.A.Brockhaus, 2 Bde. XI, 328, VII, 307 S.
Inhalt: (1. Band) Vorwort; Die Gräfin von Flandern (Rembrandt); Die Burg der Häßlichen (Asselyn); Die Rose von Harlem (Van der Neer); Eine Vision Holbein's (Holbein); Die Hexenküche (Tenier); Schleier und Mantel (Cignani); Der Unbekannte (Paul Veronese); Der Künstler-Vagabund (Brouwer); Der Liebesgarten (Rubens); Das Grab des Juden (Ruisdael) (2. Band) Vorwort; Die Marquise Pescara (Tizian); Die Nacht (Corregio); Die Freunde (Lukas van Leyden); Die Dame im Schleier (Van Dyck); Die grüne Spinne (Peter Breughel der Jüngere); Die Kuh des Potter (Paul Potter); Die büßende Magdalen (Ribera); Die dicke Frau zu Mecheln (Jordaens); Der Traum der Äbtissin (Holbein); Der alte Schulmeister (Gerhard Douw).
GESAMMELTE ERZÄHLUNGEN UND NOVELLEN
Dessau 1844, Karl Aue, 4 Bde. 261, 235, 222, 251 S.
Inhalt: (1. Band) Die Alchymisten; Die Gebrüder Breughel (2. Band) Pulcherie; Betzy; Patience (3. Band) Der goldene Schuh. Ein Feenmährchen; Andrea Ganelli; Das Album oder die Berühmtheiten; Der Gang um Mitternacht; Der Dodo 1. Ein Gespräch im Ashmoleanmuseum zu Oxford 2. Liebeserklärung eines Naturforschers 3. Pamela's Jugendgeschichte 4. Ein zweites Gespräch im Ashmoleanmuseum; Gespräche in einer Sommernacht (4. Band) ALFRED.
KLEINE ROMANE UND ERZÄHLUNGEN
Leipzig 1862, Hermann Costenoble, 3 Bde. 230, 212, 236 S.
Inhalt: (1. Band) Das Kästchen oder der neue Kombab; Claudia. Eine altrömische Novelle (2. Band) Die goldene Maske; Die rothe Schleife (3. Band) Anna Louise Karsch; Der Tod von Lübeck; Endymion; Die interessante Dame.
MOOSGRÜNE MÄRCHEN
Leipzig [um 1904] Verlagsanstalt Minde, 107 S.
gekürzte Ausgabe von BRAUNE MÄRCHEN
MOOSGRÜNE MÄRCHEN
Berlin 1989, Verlag Neues Leben, 197 S.
gekürzte, illustrierte Ausgabe von BRAUNE MÄRCHEN im Kleinformat (Duodez) mit Schuber
DIE NACHTLAMPE. GESAMMELTE KLEINE ERZÄHLUNGEN, SAGEN, MÄHRCHEN UND GESPENSTERGESCHICHTEN
Berlin 1853-55, Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchfruckerei, 4 Bde. 208, 196, 199, 256 S.
Inhalt: (1. Band) Der Bilderkalender meiner Großtante; Der Palast der Zukunft; Der Ratsherr von Bremen; Das Edelstein-Mährchen; Die Perlen der Fee (Wiener G'scht'l:) Die eitle Gräfin; Der alte Herr aus dem Stephan; Die Geschichte vom Kadeten, der seinen Bart sucht (2. Band) Der Balsam von Mecca; Locusta; Günther; Die Claviermamsell; Die Nase des Sultans (3. Band) Gisella; (Scenen und Gruppen aus der Gesellschaft:) Das Lesepult; Die Jugendfreunde; Der Krankenbesuch,; Der Professor (4. Band) Alsieri. Eine dramatische Skizze; Die Fürstin Lapuchin und Diderot; Die sieben Nächte in der Haideschenke. Erzählungen aus dem Volksglauben.
NOVELLEN. 4. THEIL
Stuttgart 1834, J.G.Cotta, 2 Bde. 255, 236 S.
Inhalt: (Erste Abteilung) Waldgespenst; Die Doppelgängerin; Der fliehende Holländer; Voltaire in Ferney; Das Grab des armen Andrej; Die Jesuitenschüler (Zweite Abteilung) Die Schlacht bei Leipzig. Eine Gespenstergeschichte aus alter Zeit; Die letzte Rose des Kallenfels; Copernicus; Der Herr von Mondschein.
SCHIFFERSAGEN
Stuttgart 1837, J.G.Cotta, 2 Bde. 167, 200 S.
Inhalt: (1. Band) Einleitung; Der arme Thoms oder die versunkene Stadt; Die rothe Perle; Meerlilie; Der Wettergeschwörer (2. Band) Klabautermann; Die Seelen der Ertrunkenen; Scylla. Ein antikes Schiffermärchen; Das Märchen von der verliebten Auster; Die Abenteuer mit den drei Fischen.
DIE SEELEN DER ERTRUNKENEN. SCHIFFERSAGEN
Berlin 1991, Aufbau Verlag (Aufbau-TB 62) 188 S.
vollständiger Nachdruck plus die Geschichte: Der fliehende Holländer.
DAS VERFLIXTE DINGLINGLING. BRAUNE MÄRCHEN bearbeitet von Hieronymus von Münchhausen)
Nürnberg [1929], J.L.Schrag Verlag, 170 S.
gekürzte, illustrierte Ausgabe von BRAUNE MÄRCHEN
DAS VERFLIXTE DINGLINGLING. BRAUNE MÄRCHEN (bearbeitet von Hieronymus von Münchhausen)
Nürnberg 1943, J.L.Schrag Verlag, 173 S.
gekürzte, illustrierte Ausgabe von BRAUNE MÄRCHEN. Enthält eine Geschichte mehr als die Ausgabe von 1929.
DIE WACHSKERZE. VERSCHOLLENE PHANTASIEN
Passau 1998, edfc, 281 S.
Inhalt: Einleitung von Robert N. Bloch; Die Wachskerze; Ein Tag auf dem Planeten Pluto; Der böse Blick; Das Schloß der Wittwe; Der Seemönch; Des Teufels Meerfahrt; Der Schweif des Drachen; Eine Vision Swedenborgs; Der grüne und der schwarze Thee; Die Pomeranzenschale; Der magische Sopha; Der Opiumesser; Cagliostro; Auch ein Sommernachtstraum; Der Seelentrinker; Das Haus des Kobolds; Der Cultus des Todes; Das gespenstische Gasthaus.
© 2020 Robert N. Bloch